beyerdynamic Amiron wireless  / Praxistest auf www.audisseus.de / Foto: Fritz I. Schwertfeger / www.audisseus.de
beyerdynamic Amiron wireless

beyerdynamic AMIRON wireless - Bluetooth-OVER-Ear


beyerdynamic AMIRON wireless


Autor: Fritz I. Schwertfeger

Bilder: beyerdynamic / Fritz I. Schwertfeger

01. Dezember 2019


beyerdynamic Amiron Wireless - Wie im Grunde nur wenige Hersteller, fügt der Heilbronner Audiospezialist beyerdynamic Technik, Kunst und handwerkliche Tradition in symbiotischer Form zusammen. Das jüngste Beispiel ist der Amiron Wireless, der als erster geschlossener Bluetooth-Over-Kopfhörer der Heilbronner für Furore sorgen soll. Dabei nicht nur auf handfeste technische Errungenschaften, sondern auch auf eine softwareseitig umgesetzte Klangpersonalisierung setzt. 


BEYERDYNAMIC AMIRON WIRELESS - DAS KONZEPT


Nach dem beachtlichen Einstand des On-Ear-Kopfhörers Aventho wireless in Sachen Bluetooth-Kopfhörer, war es im Grunde nur ein logischer Schritt, dass auch ein Over-Ear-Kopfhörer nachfolgen musste. Sicherlich ist ein kompakter On-Ear-Kopfhörer unterwegs praktikabler, aber wer zuhause in Sachen Komfort und Klang keine Kompromisse eingehen will, der schätzt einen ohrumschließenden Kopfhörer dann sicherlich mehr. Das gilt mit Sicherheit auch für all jene, die sei es nun beruflich oder privat, des Öfteren für eine Weile fernab des heimischen Refugiums weilen. 

 

Während offen konstruierte Kopfhörer aufgrund ihrer nach außen wie nach innen wirkenden Schalldurchlässigkeit eher etwas für ruhigere Örtlichkeiten sind, kann man sich mit dem geschlossenen Amiron wireless auch in Bus und Bahn unbekümmert blicken lassen. Auf technische Zugaben wie „Aktives Noise Cancelling“ (ANC) verzichtet beyerdynamic bewusst beim Amiron wireless, da sie dem ultimativem Klanganspruch konstruktiv bedingt ein Stückchen im Weg stehen. Macht aber rein gar nichts, denn wer hier diesbezüglich auf das letzte Quäntchen Klang-Finesse im Gegenzug für das ANC verzichten kann, dem legt beyerdynamic ganz eigennützig mit dem Lagoon ANC, einen für diese Zwecke optimierten Spezialisten nahe. 

 

Natürlich könnten jetzt spitzfindige Naturen klangliche Einbußen, speziell bezüglich der Bluetooth-Übertragung monieren, die ja zweifellos primärer Einsatzschwerpunkt des Amiron wireless ist. Aber, und jetzt kommt das große „aber“ in gleich doppelter Ausführung. Da wäre zunächst der uneingeschränkte Kabelbetrieb, der den Kopfhörer problemlos an Kopfhörerverstärker wie dem Chord Hugo 2 oder, auf dem iPhone 7 via Ultrasone Naos oder schlicht dem beyerdynamic eigenen Impacto Universal andocken lässt. Und Bluetooth ist nicht gleich Bluetooth. Die Heilbronner greifen hier auf hochwertige Übertragungscodecs wie AAC, aptX, aptX Low Latency und sogar aptX-HD zurück, so dass sich im Grunde bis zu einer CD-Auflösung kaum Unterschiede ausmachen lassen. Anders sieht es aus, wenn hochaufgelöstes Musikmaterial jenseits von 24 bit und 48 kHz oder gar DSD-Inhalte zum Einsatz kommen sollten. Aber dazu später noch mehr. 

 


BEYERDYNAMIC AMIRON WIRELESS - DESIGN & TRAGEKOMFORT


Die Formensprache des Amiron wireless zeigt eine behutsame Weiterentwicklung des klassischen beyerdynamic Designs, die moderner und leichter wirkt, ohne dabei komplett über die Stränge zu schlagen. Die Materialauswahl ist schlicht gehoben, Punkt. Das Kopfband verwöhnt den Denkapparat mit weichem Memory-Schaum, der wiederum von handschmeichelndem Alcantara-Microfaser umhüllt ist. Auch bei den mit atmungsaktiven Micro-Velour beschlagenen Ohrpolster kommt ein Formschaumstoff zum Tragen, der sich sozusagen jeder Kontur seines Trägers millimetergenau anschmiegt. Ein Blickfang wiederum, der die Ohrmuschel umfassende Metallgabel, die derart fein poliert wurde, dass man fast nicht die Finger davon lassen mag. Das sind zwar kleine Details, aber wie ich finde, doch essentielle, speziell in diesen Preiskategorien. Immerhin müssen 699 Euro über den Ladentisch wandern, da kann man durchaus etwas erwarten. Und hier lässt sich beyerdynamic, das kann man sicherlich so stehen lassen, absolut nicht lumpen. 

 

Man merkt dem Kopfhörer sein Gewicht von 380 Gramm, sitzt er denn mal auf dem Kopf, erfreulicherweise kaum an. Dazu trägt das gute Gespür und das richtige Maß der Entwickler für den richtigen Anpressdruck bei. Dieser gerät zu keiner Zeit weder zu fest, noch zu lasch und liegt einem langanhaltenden Tragewunsch definitiv nicht im Wege. Hinzu kommt auch die, hat man sich mal daran gewöhnt, enorm angenehme Bewegungsfreiheit. Kein Kabel das nervt, sich verheddern oder durch Mikrofoniegeräusche unangenehm auffällt. Es stören auch keine an den Ohrmuscheln angebrachten Kabel, die sich bei so manchem voluminösen Kopfhörer, im Grunde bei jeder Bewegung des Kopfs nach links oder rechts, umgehend unangenehm ins Bewusstsein rufen. Zugegeben, das ist jetzt Jammern auf hohem Niveau, aber der Unterschied in Sachen Komfortgewinn zwischen Kabel oder Nichtkabel ist durchaus spürbar. 

 

Die Ohrpolster sind in ihrem inneren Durchmessen großzügig bemessen und erlauben auch größeren Ohren bequem Platz zu nehmen. Dadurch, wie auch aufgrund der neigbaren Lagerung der Ohrmuscheln am Metallbügel, ist eine sehr komfortable Fixierung an die anatomischen Gegebenheiten möglich, so dass sich der Hörer seinem Träger anpasst und nicht umgekehrt. Die Ohrmuscheln selbst bestehen aus einen resonanzdämpfenden Kunststoff-Compound und beherbergen wie wir gleich sehen werden, nicht nur die Treiber sondern auch die gesamte für den Bluetooth-Betrieb notwendige Technik. 


BEYERDYNAMIC AMIRON WIRELESS - FUNKTION & TECHNIK


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Als Steuerzentrale im sprichwörtlichen Sinne kommt der rechten Ohrmuschel eine besondere Bedeutung zu. Zum Aufladen und Updaten dient der USB-C-Eingang. Ebenso bereit steht ein klassischer 3,5 mm Klinkeneingang, der in direkter Nachbarschaft zum eingebauten Mikrofon steht. Unzählige Tasten sucht man hier aber vergebens. Lediglich eine bündig in das Gehäuse eingelassene, clever umgesetzte Mehrfunktionstaste ist zu erspähen. Diese dient zum Ein- und Ausschalten der Bluetooth-Funktionalität und gleichzeitig auch als visualisierendes Anzeige-Element. Beim Aufladen leuchtet sie rot auf, im BT-Betrieb blinkt sie blau. Im ausgeschalteten Zustand, zeigt sie sich indes im dominierenden, anthrazit gehaltenen Farbspiel des Kopfhörers gehüllt und wird somit fast unsichtbar. 

 

Die Bedienung des Bluetooth Over-Ears erfolgt über eine berührungsempfindliche Fläche an der rechten Ohrmuschel. Im BT-Betrieb gibt eine interne Stimme Auskunft über den Ladezustand des Akkus wie auch über den verwendeten Codec bei der Funkübertragung. Steuerbefehle bei der Rufannahme, wie auch bei der Musiksteuerung werden durch mittlerweile zur Gewohnheit gewordenen Wischgesten realisiert. Sogar persönliche, sprachgesteuerte Assistenzen wie Siri und Co. werden per Geste aktiviert. Praktisch, um zum Beispiel einen Anruf zu tätigen, während das iPhone in den Tiefen der eigenen Garderobe weilt. 

 

 

In Sachen Bluetooth greift beyerdynamic auf ein von Qualcomm beigesteuertes Modul der neueren 4.2 Generation zurück. Die bei den frühen Anfängen von Bluetooth häufig aufgetretenen Unterbrechungen und Störungen, gehören damit der Vergangenheit an. Selbst wenn die zuspielende Quelle auf dem Tisch liegt und man nebenher die Spülmaschine ausräumt, treten keinerlei Artefakte bei der Übertragung auf. Allerdings sollte der Abstand zwischen dem Kopfhörer und Signalquelle nicht über Gebühr strapaziert werden, die von den Herstellern angegeben Werte, meist um die zehn Meter beziehen sich auf eine freie Funkstrecke. Dicke Betonwände oder Stockwerke sind damit meist nicht gemeint. 

 

Der 4.2 Standard bietet nicht nur den Vorteil, dass er hohe Bandbreiten bei der Datenübertragung unterstützt, sondern gleichzeitig sehr geringen Energiehunger mitbringt. Was wiederum die sich laut Hersteller über 30 Stunden erstreckende Leistung der 1050 mAh bestückten internen Akkus erklärt, ehe der Amiron wireless über das mitgelieferte USB-A auf USB-C Kabel mit einem handelsüblichen Smartphone-Netzteil, wieder an die Steckdose darf. In der Praxis lief der Amiron in der Einspielphase an einem in Dauerschleife und per Netzteil angeschlossenen MacBook Air satte 28 Stunden durch und benötigte dann etwas mehr als knapp zwei Stunden Ladezeit um wieder voll im Saft zu stehen. Und bevor ängstliche Naturen aufgrund der bekannten Alterung von Akkus ins Grübeln kommen. Ja, bis der Akku mal sicherlich altersschwach wird vergehen lange Jahre und ein Austausch dürfte, wie man es aufgrund des Service-Gedankens von beyerdynamic mittlerweile gewohnt ist, sicherlich möglich sein.

 

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beyerdynamic Amiron wireless

 

Der Amiron wireless unterstützt nicht nur den bei der Bluetooth-Übertragung klassischen SBC-Codec, bei dem das Musiksignal für die Übertragung verlustbehaftet komprimiert und anschließend dekomprimiert werden muss, sondern auch die verlustfreien Codecs die ebenfalls von Qualcomm lizensiert werden. Die Rede ist vom in annähernd CD-Qualität verlustfrei übertragenden aptX, dem auf kaum Zeitversatz (Latenz) optimierten aptX LL (Low Latency) und dem in 24 bit / 48 kHz operierenden aptx-HD.

 

Das ist zwar kein lupenreines HiRes, aber immerhin mehr als die nach dem Red-Book-Standart konzipierte CD-Auflösung, die mit 16 bit /44,1 kHz ins Kontor schlägt. Und genau das meinte ich zu Beginn, dass bei diesem Bluetooth-Kopfhörer eine Übertragung von CD-Qualität im aptX-HD Modus kein reiner Marketingsprech ist. Und sich hier vom Kabelbetrieb im Grunde kaum bis gar nicht unterscheiden lässt. Ebenfalls erfreulich, dass iPhone User, die in Sachen aptX ein sich verweigerndes Gerät in den Händen halten, nicht leer ausgehen. Hier unterstützt der Amiron wireless den AAC-Standart, die für iOS hochwertigste Form der drahtlosen Übertragung.

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Ein durchaus bemerkenswertes Feature hat beyerdynamic bereits mit dem kompakten On-Ear-Kopfhörer Aventho wireless eingeführt.  Die Rede ist von einer individuellen Klangpersonalisierung. Resultat einer Kooperation zwischen beyerdynamic und des Berliner Unternehmens Mimi Acoustics.

 

Da nicht von der Hand zu weisen ist, dass unser Gehör im Laufe der Zeit altert, in seiner Leistungsfähigkeit nachlässt und somit im Grunde jeder Mensch ein individuelles Hörvermögen besitzt, macht eine Klangpersonalisierung durchaus Sinn. Sie ist, um es salopp auszudrücken, der akustische Maßanzug schlechthin. Trägt man den Amiron Wireless auf dem Kopf und hat sich die für iOS und Android kostenlos erhältliche beyerdynamic MIY App auf das mobile Device installiert, analysiert die Software zunächst das Hörvermögen des Trägers. Dazu werden, ähnlich wie beim HNO-Arzt verschiedene Töne auf jeweils ein Ohr aufgespielt, während per Tastendruck die Dauer der Wahrnehmung quittiert wird. Mittels eigener, und aufwendig erstellter Algorithmen erstellt die Software dann ein individuelles Hörprofil. Das wird im Hörer selbst gespeichert, so dass bei Verwendung mehrer zuspielenden Geräte zuhause, ganz gleich ob nun Smartphone oder MacBook, nicht erneut das gesamte Prozedere wiederholt werden muss.  

 

Möglich ist aber auch schlicht die Eingabe des Geburtsjahres. Dann greift die Software auf darauf simulierende Faktoren und Algorithmen zurück. Tatsächlich kann die Klangpersonalisierung in der Praxis auch kein Hexenwerk vollbringen, funktioniert aber durchaus wahrnehmbar. Ebenso erfreulich, dass sich der Grad der Intensität über die App stufenlos verstellen oder einfach komplett ausschalten lassen kann. 

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Als waschechter Tesla-Kopfhörer mit dynamischen Treibern, man kann fast schon von guter Tradition sprechen, ist der beyerdynamic Amiron wireless aber mehr als nur ein Bluetooth-Kopfhörer. Vielmehr vermählt beyerdynamic hier seine hochentwickelte Antriebstechnologie und jahrzehntelange Erfahrung gemeinsam mit moderner, drahtloser Übertragung. So soll sowohl bei kabelloser, als auch bei kabelgebundenem Anschluss stets das klanglich Maximale ausgelotet werden. 

 

Bei den Treibern selbst greifen die Entwickler auf Bewährtes zurück, schließlich werkeln auch in den anderen beyerdynamic Spitzenmodellen wie dem T1, dem T5p der 1990 / 1770 PRO Armada oder dem Amiron home die mittlerweile hochentwickelten 40 mm Membranen aus Mylar. Interessant aber hier zu sehen, dass beim Amiron wireless der Blick auf die Membran anders als sonst üblich verwehrt bleibt. Hier habe die Akustiker bei beyerdynamic eine spezielle, schalldurchlässige Bedämpfung entwickelt, die für ein ausgewogeneres Klangbild sorgen soll, ohne Frequenzen abzumildern oder zu überdecken. Aber auch im inneren der Ohrmuscheln kommt eine spezielle Bedämpfung zum Einsatz. Durch Absorption sollen damit rückseitige, vom Treiber selbstemmitierte Schallanteile, die sonst durch Reflexion an der geschlossenen Gehäuserückwand wieder auf den Treiber einwirken, unschädlich gemacht werden.


BEYERDYNAMIC AMIRON WIRELESS: DER HÖRTEST


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Für den Hörtest wurde der Amiron wireless zunächst per Kabel vom Chord Hugo 2 wie auch ganz profan am MacBook Air via Cambridge DacMagic verbunden. Anschließend erfolgte auch der drahtlose Betrieb, zu dem ich am Schluß nachfolgend noch komme. Nach einer obligatorischen, mehrtägigen Einspielphase zeigt sich der Amiron wireless als ein sehr auf filigrane Nuancen wert legender, differenzierend aufspielender Kopfhörer.

 

Er klingt dabei sehr offen, im Grunde wenn Sie so wollen, mit sehr „luftiger“ Attitüde, ohne und das ist gerade die Kunst, in eine überkritische Analytik zu verfallen. So funkelt und glitzert im direkten Vergleich ein aus gleichem Hause stammender DT 1770PRO intensiver, sich dennoch das überbordend kristalline verkneifend. Der Amiron wireless rundet im Hochton nichts ab, ist aber auch kein übermotivierter Heißsporn, sondern in dieser Hinsicht einerseits zwar sehr klar auftretend,  aber dennoch mehr der feinsinnig luziden Gangart verpflichtet. 

 

Im Mittenband findet sich eine eher unaufgeregt neutrale, auf Linearität getrimmte Haltung. So schlägt da Pendel in Sachen Tonalität weder in warme noch in kühle Gefilde, bleibt aber hinsichtlich der Frage nach der Farbgebung eher in sanfte, statt satt leuchtende Spektren gehüllt. Dazu gesellt sich nahtlos ein eher auf schlank statt übergewichtig getrimmter Tiefton. Dass es an Tiefgang durchaus nicht mangelt und der Amiron wireless bis hinan in tiefste Gefilde absteigt, zeigt sich recht eindrucksvoll beim Stück „The Splendour“ aus dem gleichnamigen Album von Pantha Du Prince. Gerade beim Wechsel auf den audio-technica ATH-M50xBT, zeigt sich eine vollkommen andere klangliche Signatur und um speziell beim Bass zu bleiben, eine ganz anders gestrickte Durchhörbarkeit. Der beim audio-technica durchaus voluminös daherkommende Bass wirkt zwar betont und füllig, kann aber mit der Präzision und Schnelligkeit des beyerdynamic nicht mithalten. 

 


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Natürlich kann eine die unteren Register und in vielen Fällen auch den unteren Mittenbereich dominant betonende Gangart sehr gut funktionieren. Ein somit letztlich warmes, unterhaltsames Klangbild vermitteln, jedoch meist auch auf Kosten der Räumlichkeit. Da wird dann doch zu viel des Guten zur Bremse und überlagert die feinen räumlichen Ebenen, die keinen Platz finden, um sich gebührend zu entfalten. Nicht so beim Amiron wireless, der als geschlossen konstruierter Kopfhörer eine erstaunlich breite Bühne darstellt. Diese wiederum in involvierender Manier ein Stück mehr nach vorne verlagert. Dabei gestaltet sich besagte Bühnendarstellung, speziell in die Tiefe nicht mit der gleichen Weite aus, wie beispielsweise mit dem offenen Focal Elear. Gut, hier werden jetzt Äpfel mit Birnen verglichen, schließlich kann ein geschlossener Kopfhörer nicht dieselben räumlichen Koordinaten darbieten, wie ein offenen Kopfhörer. Aber, der Vergleich zeigt eindrucksvoll, dass dem geschlossenen Amiron wireless von seinen Entwicklern, eine doch besondere Gabe in dieser Hinsicht, mit auf den Weg gegeben wurde. 

 

Bei „Keep The Streets Empty“ von Fever Ray (Fever Ray) zeigt der Amiron wireless, dass auch ein geschlossener, dynamischer Kopfhörer, sofern er sorgsam abgestimmt wurde, die Musik förmlich atmen lassen kann. Nichts wirkt gepresst oder eingeengt, ganz im Gegenteil. Hier wird der Zuhörer souverän durch sämtliche Zwischenebenen des Stücks gelotst. Dabei lassen sich einzelne Klangereignisse sehr treffsicher lokalisieren und sind sehr gut separierbar von anderen, zeitgleich stattfindenden Ereignissen auszumachen. 

 

Passend zur freiheitlichen Autonomie des Amiron wireless von seinem bisher in Verwendung befindlichen Kabel, beschließe ich inspiriert von der unbeschwert, freien und leichtfüssig agilen Spielweise des Kopfhörers auch die Befreiung eines korrespondierenden 2018er Fontanasanta Manzoni Bianco Vigneti delle Dolomiti (Weingut Foradori) von seinem Korken. Um es kurz zu machen, im Bluetooth-Betrieb, sofern der Amiron wireless nicht auf SBC zurückfällt, unterscheidet sich Glanz und Finesse im Hochton, in minimal abgedimmter Form. Das mag aber wiederum am Chord Hugo 2 liegen, der als besonderer USB-Kopfhörerverstärker die Messlatte enorm hoch legt.

 

Dass die im Amiron wireless eingebaute Elektronik nicht vergleichbares stemmen kann, wird spätestens mit Blick auf das Preisschild des Chord Hugo 2 mit einem „ach sooo,is klar“ verständnisvoll hinweg gefegt. Dennoch und das will ich eigentlich damit zum Ausdruck bringen, klingt der beyerdynamic auch im Bluetooth-Betrieb außergewöhnlich gut. Gerade via MacBook Air und Audirvana in aptX sowie mit dem HiBy R6 PRO in aptX-HD versorgt, wird der Kabelbetrieb im Grunde nebensächlich, während die kabellose Bewegungsfreiheit den Gang zur Espresso-Maschine mit dem Stück „La Nuit“ von Anouar Brahem (Blue Maqams), schlicht zum Vergnügen werden lässt. 



BEYERDYNAMIC AMIRON WIRELESS: DAS FAZIT


Ob Weltenbummler, Familienmensch oder ästhetisch anspruchsvoller Klang-Gourmet. Sie alle kommen mit dem Amiron wireless auf ihre Kosten. Ganz ohne Einschränkungen steht sein angenehm transparentes Klangbild jederzeit, überall und in allen Lebenslagen zur Verfügung. Er punktet ebenfalls mit zeitlosem Design, tadelloser Bedienbarkeit und einer hochqualitativen Verarbeitungsqualität. Dazu kommt die beyerdynamic MIY App, die mit der innovativen Klangpersonalisierung neue Wege bestreitet. Eine distanzlose, innige Atmosphäre zur Musik erschaffend, ist es vor allem seine Fähigkeit eine emotionale Verbindung zur Musik herzustellen, die ihn aus dem Gros der drahtlosen Bluetooth-Kopfhörer hervortreten lässt. 


beyerdynamic AMIRON WIRELESS

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  • 95 Pkte Klang
  • 90 Pkte Ausstattung
  • 100 Pkte Verarbeitung
  • 90 Pkte Bedienung
  • 95 Pkte Bassqualität
  • 95 Pkte Neutralität
  • 95 Pkte Feindynamik / Präzision


beyerdynamic GmbH & Co. KG

Theresienstraße 8

74072 Heilbronn

Fon +49 7131 617-0

Fax +49 7131 617-224

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Web:www.beyerdynamic.de


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